Informationen für Besitzer von Liftnotrufsystemen

Seit Ende 2020 schaltet die Swisscom laufend 2G-Antennen ab. Wegen der Umstellung müssen unter Umständen ältere Liftnotrufsysteme mit Mobilfunk 2G GSM, Alarmanlagen oder Haustechniksysteme umgerüstet werden, damit sie überhaupt noch funktionieren. Als Immobilienverwaltung oder Hauseigentümer obliegt es Ihnen, den möglichen Handlungsbedarf zu klären. Als Eigentümer müssen Sie - und nicht Ihr Telekomanbieter - für die Umstellungskosten der Gebäudeinfrastruktur aufkommen.

Was soll ich als Eigentümer tun?

Wenn Sie noch ein Kabinennotrufsystem mit 2G-GSM-Technologie haben, wird es vermutlich nicht mehr funktionieren. Melden Sie sich bei Ihrem Wartungsunternehmen für die Umrüstung. Gemäss OR Art. 58 sind Sie als Eigentümer für die Betriebssicherheit Ihres Aufzugs verantwortlich. Durch den Frequenzwechsel entstehen für diejenigen Geräte, die als erste eingebaut wurden und nur über 2G-GSM funktionieren, nochmals Umbaukosten. Wir bedauern diesen Umstand, haben jedoch auf die verfügbaren Kommunikationstechnologien keinen Einfluss.

Die beste, aktuell verfügbare Mobilfunk Technologie ist 3G-UMTS. Laut Swisscom sollte 3G bis 2025 in Betrieb bleiben können, danach wird voraussichtlich auch 3G abgeschaltet.

VoLTE, die Sprachübertragung über 4G-LTE ist nicht flächendeckend verfügbar, weil sich die Telekombranche auf keinen Standard für die Sprachübertragung einigen kann. Auch 4G-taugliche Handys schalten heute für die Sprachübertragung meistens auf 3G-UMTS um. Neue Notrufgeräte sollten sowohl 3G und 4G-fähig sein und ohne weiteren Aufwand auf 4G wechseln können, sobald diese Sprachübertragung verfügbar wird. Wann es soweit ist, ist schwer zu sagen, da die Aussagen der Telekomfirmen noch ziemlich vage sind. Auch wenn über 4G telefoniert werden kann, funktioniert in den meisten Fällen Roaming nicht, d.h. wenn eine Antenne eines Anbieters ausfällt, kann das Gerät kein anderes Netz wählen und fällt aus.

Zurzeit ist 5G in aller Munde. 5G ist jedoch nur für den Datenverkehr vorgesehen und nicht für die Sprachtelefonie.

Gibt es Alternativen zu Mobilfunk?

Ja, es gibt verschiedene Technologien, z.B. den Anschluss an eine notstromversorgte Hauszentrale, die jedoch unterschiedliche Anforderungen an den Hausanschluss, Ihre Telefonzentrale oder Ihre IT-Infrastruktur stellen und unterschiedliche Folgekosten verursachen. Um die richtige Lösung zu finden, wenden Sie sich am besten an einen Telekommunikationsspezialisten, denn das Thema ist sehr komplex und laufend kommen neue Technologien auf den Markt.

Die von Swisscom empfohlene Festnetzlösung Swisscom Line Basic mit Option Ausfallsicherheit verursacht höhere Betriebskosten als die Mobilfunk-Lösung. Zudem wird das eingebaute USV für den Router von der Swisscom nicht überwacht. Sie als Kunde müssten sich selber darum kümmern, dass die Batterie rechtzeitig gewechselt wird. Wird das nicht gemacht, bezahlen Sie hohe Anschlussgebühren und können das Gerät im Ernstfall dann trotzdem nicht nutzen.

Was ist zu tun?

Wenn Sie ein Serviceabonnement haben, werden Sie von der Wartungsfirma rechtzeitig informiert über mögliche Optionen und das weitere Vorgehen. Ohne Servicevertrag übernehmen Sie als Betreiber des Aufzugs die Haftung für die Betriebssicherheit des Aufzugs und müssen dafür sorgen, dass niemand in der Kabine unbemerkt eingeschlossen bleiben kann.